„Aufmerksam, auch wenn die Hundewelt frohlockt“

ein Ausbilderseminar mit Anja Fiedler

9. Nov. 2019: Wir, d.h. Simone Badeschneider und ich, haben keine Mühen gescheut und uns auf den weiten Weg Richtung Düsseldorf gemacht… um uns?… Richtig! Fortzubilden! Mit im Gepäck, Campino, der 5-jährige braune Labrador, der es manchmal faustdick hinter den Ohren hat.

Auf der nicht enden wollenden Fahrt, stellten wir uns immer wieder die Frage, ob das für den nächsten Tag angekündigte Tagesseminar (bei dieser weiten Fahrt) überhaupt unsere Erwarten erfüllen könne.

Wir wurden eines Besseren belehrt. Nach einem tollen Abend in einem argentinischen Steakhaus ging es am nächsten Tag auch gleich los.

Campino bei der Praxisübung! Mit pinken Mädchengeschirr konnte das nur klappen 🙂

Vortragende: Anja Fiedler – Hier ein paar Worte und Gedanken über den Inhalt ihres Seminars:

Sind wir Menschen mit unseren jagdlich motivierten Hunden in Feld, Wald und Flur unterwegs, ist es höchst wahrscheinlich, dass unser Vierbeiner dort auf Auslöser angeborenen Jagdverhaltens trifft oder das Hundegehirn Vorboten von Hase, Fasan & Co. wiedererkennt. Hecken, Dickungen, Wiesen, Getreideschläge und dergleichen aktivieren Erkundungsverhalten, je nach Jagdhundetyp mehr oder weniger flächendeckend. Sichtig oder geruchlich wahrgenommenes Wild aktiviert Hetzen bzw. das Ausarbeiten von Fährten, Spuren und Geläufen. Wird nun in der Hundewelt tatsächlich ein Hase eruiert und Verfolgen aktiviert, sollte der Mensch unterbrechend eingreifen – Abrufen wäre eine Möglichkeit. Das Signal aus der Menschenwelt landet in der Hundewelt, einer Welt in der es vor „wilden“ Reizbündeln nur so wimmelt. Wild kann hör-, riech- und/oder sichtbar sein. – All das landet über verschiedene Reizleitungen im Hundegehirn. Was könnte passieren? Die Hatz wird fortgesetzt, der Hund bleibt stehen oder kommt er zurück? Für das Verhalten, welches wir von außen beobachten können, gibt es im Inneren des Hundes eine Entscheidungsgrundlage: Die Motivation!

Motivation entscheidet über das aktuell gezeigte Verhalten.

Wie nun können wir auf die Motivation des Hundes Einfluss nehmen, das Umswitchen von der Hunde- in die Menschenwelt begünstigen?

Mit dieser Frage und den möglichen Antworten beschäftigten wir uns den ganzen Tag. Erst in einem Theorie- und dann in einem Praxisteil.

Eng verzahnt mit Motivation ist Aufmerksamkeit. Das Gehirn selektiert Aufmerksamkeitserreger nach der aktuellen Motivations- und Bedürfnislage. Unwichtiges wird aussortiert!

Doch wie erlangt man diese Aufmerksamkeit? Unter Anleitung von Anja Fiedler ging Simone mit ihrem Campino mit bestimmten Übungen diesen Antworten nach… und? Campino, mit seinen manchmal sehr kreativen, eigenen Vorstellungen zeigte sich als Musterschüler! Wow! Was für ein Erfolg!

Ein Bericht von Rita Pannek