Ich war bereits am Freitag aus Berlin angereist, um den Tag der Prüfung nicht zu früh zu beginnen. Dieser begann aber schon vor dem Läuten des Weckers…. Mit Vorfreude und leichter Aufregung starteten wir die Fahrt nach Ködnitz zur Dummyprüfung. Je mehr wir uns dem Treffpunkt näherten, um so mehr steigerte sich auch meine Aufregung und ich war froh, dass ich nicht alleine antreten musste, sondern meine Freundin Carolin an meiner Seite zu wissen, die ebenfalls mit ihrer Tuula startete. Nach der Begrüßung der Sonderleitung und Anmeldung der einzelnen Teams, ging es auch gleich im Konvoi ins Prüfungsgelände. Dort begrüßte uns die Richterin Dorothea Böhmer, die sehr viel Ruhe ausstrahlte. Es gab eine kurze Erklärung über den Ablauf der Prüfung und dann ging es auch schon los.

Mo und ich hatten die Startnummer 7. Genug Zeit um vor jeder Aufgabe nochmal in mich zu gehen. Team 6 war an der Reihe und meine Aufregung hatte mich komplett im Griff. Dann waren wir an der Reihe und machten uns auf den Weg zur Verlorensuche.

Mo (Heather Blazing Adalicia Mo) in action

Während ich mit weichen Knien am Waldrand stand, suchte Mo zielsicher wie im Training und brachte eins nach dem anderen zu mir.
Die Richterin war zufrieden und mir viel ein Stein vom Herzen (vorerst 😉 ). Zurück zur Wartezone, wo wir kulinarisch verwöhnt wurden und uns mit den anderen Startern austauschen konnten.

Schon nach kurzer Zeit folgte Aufgabe 2 – Landmarkierung. Je näher wir an die Reihe kamen, steigerte sich auch bei mir wieder die Aufregung. Als dann der Schuss und Dummy fiel und ich Mo schicken durfte, passierte das, womit ich niemals gerechnet hatte. Mo kam ohne Dummy zurück und wir kassierten eine Null. Das war’s für uns. Wir waren raus. Nachdem ich diesen Schock erstmal verarbeitet habe, beschloss ich die restlichen Aufgaben auch zu durchlaufen, als Training mit Prüfungssituation für mich.

Nachdem es nun nichts mehr zu verlieren gab, liefen die restlichen Aufgaben (Appell und Wassermarkierung) wie von selbst… nach der Wassermarkierung dachte ich: Geschafft, wenn da nicht die Null wäre….Im Suchenlokal „Zum Rangabauer“, genossen wir die lecker zubereiteten Speisen aus Zutaten von regional ansässigen Landwirten und Jägern. Schon nach unserer Null überredeten mich meine Freunde, dass ich die Chance ergreifen und am nächsten Tag gleich nochmal starten sollte, wenn denn noch Plätze frei wären und die Richterin einverstanden wäre….. Und tatsächlich, ich konnte mein Glück kaum fassen, hatte ich die Möglichkeit nachzumelden. Nun ging es mir bedeutend besser und wir feierten den zweiten Platz von Carolin und Tuula, die als 1 von 3 Teams diese Prüfung mit einem sehr gut bestanden haben! 

Am Sonntag Morgen startete ich nun alleine mit Mo Richtung Ködnitz. Der Ablauf war wie am Vortag, nur mit weniger Startern in der A, dazu kamen die Starter der F. Da mir einige Leute mittlerweile vertraut waren, hielt sich auch meine Aufregung in Grenzen. Bis auf die Landmarkierung und den Appell, war alles wie am Samstag. Relativ entspannt traten wir die Verlorensuche an. Mo arbeitete sehr gut. Als sie wieder angeleint und somit die Aufgabe für beendet war, jubelten im Hintergrund die Mitstreiter, Sonderleitung und Helfer. Da sind auch bei mir die letzten Ängste und Aufregungen gewichen! So arbeiteten wir uns von Aufgabe zu Aufgabe.

Am Ende des Tages bestanden wir überglücklich die Prüfung mit 73 Punkte und einem “ sehr gut“. Und als wenn das nicht schon genug wäre, wurden wir auch noch „Suchensieger „! Unglaublich, bekomme beim Schreiben noch Freudentränen in den Augen.

Ich möchte mich recht herzlich bei der Sonderleiterin Jutta Scheibel und bei Kerstin Feulner bedanken, für die Organisation dieser Prüfung, für die leckere Versorgung im Gelände und für die moralische Unterstützung. Das war einfach toll. Außerdem ein großes Dankeschön an Richterin Dorothea Böhmer, für’s faire Richten und an Schützen und Werfer an beiden Tagen. Wir kommen gerne wieder, in das tolle Revier von Heike Witzgall, vielen Dank auch hierfür. Es ist einfach toll bei Dir!  

Bianca Jodeit mit Heather Blazing Adalicia Mo

Am 16. November machten Fae und ich uns schon um 3.30 Uhr auf den Weg nach Ködnitz  zur Dummy A Prüfung. Nach 3 Stunden Fahrt waren wir dann am Ziel angekommen und ich konnte die Nervösität durch einen Spaziergang mit meinen beiden Hunden etwas runterfahren . Gegen 7.45 Uhr traf ich beim dem Treffpunkt ein. Hier warteten bereits schon einige Teilnehmer. Als Sonderleiterin begrüsste uns dann Jutta Scheibel und Dorothea Böhmer als Richterin. Bei der Startnummernvergabe erhielten wir die Nummer 12. Als erstes wurde mit der Suche gestartet welche wir sehr gut meisterten. Danach ging es dann mit der Markierung und dem Apell weiter. Während der Prüfung  wurden wir  mit hervorragender Nervennahrung verköstigt und die Stimmung zwischen den Teilnehmern war sehr gut…man hatte das Gefühl als ob man sich schon seit Ewigkeiten kennt. Nach den drei Prüfungsfächern fuhren wir dann ans Wasser…und auch hier meisterten wir die Aufgabe sehr gut…

Vielen Dank an die Richterin Dorothea Böhmer und an Jutta Scheibel als Sonderleiterin. Herzlichen Glückwunsch auch an alle Gespanne die bestanden haben .

Über den Suchensieg habe ich mich wahnsinnig gefreut.  Ich bin sehr stolz auf meine kleine arbeitsfreudige Flitzemaus Beside me charming Fae.

Jessica Horn mit Beside me charming Fae

ein Ausbilderseminar mit Anja Fiedler

9. Nov. 2019: Wir, d.h. Simone Badeschneider und ich, haben keine Mühen gescheut und uns auf den weiten Weg Richtung Düsseldorf gemacht… um uns?… Richtig! Fortzubilden! Mit im Gepäck, Campino, der 5-jährige braune Labrador, der es manchmal faustdick hinter den Ohren hat.

Auf der nicht enden wollenden Fahrt, stellten wir uns immer wieder die Frage, ob das für den nächsten Tag angekündigte Tagesseminar (bei dieser weiten Fahrt) überhaupt unsere Erwarten erfüllen könne.

Wir wurden eines Besseren belehrt. Nach einem tollen Abend in einem argentinischen Steakhaus ging es am nächsten Tag auch gleich los.

Campino bei der Praxisübung! Mit pinken Mädchengeschirr konnte das nur klappen 🙂

Vortragende: Anja Fiedler – Hier ein paar Worte und Gedanken über den Inhalt ihres Seminars:

Sind wir Menschen mit unseren jagdlich motivierten Hunden in Feld, Wald und Flur unterwegs, ist es höchst wahrscheinlich, dass unser Vierbeiner dort auf Auslöser angeborenen Jagdverhaltens trifft oder das Hundegehirn Vorboten von Hase, Fasan & Co. wiedererkennt. Hecken, Dickungen, Wiesen, Getreideschläge und dergleichen aktivieren Erkundungsverhalten, je nach Jagdhundetyp mehr oder weniger flächendeckend. Sichtig oder geruchlich wahrgenommenes Wild aktiviert Hetzen bzw. das Ausarbeiten von Fährten, Spuren und Geläufen. Wird nun in der Hundewelt tatsächlich ein Hase eruiert und Verfolgen aktiviert, sollte der Mensch unterbrechend eingreifen – Abrufen wäre eine Möglichkeit. Das Signal aus der Menschenwelt landet in der Hundewelt, einer Welt in der es vor „wilden“ Reizbündeln nur so wimmelt. Wild kann hör-, riech- und/oder sichtbar sein. – All das landet über verschiedene Reizleitungen im Hundegehirn. Was könnte passieren? Die Hatz wird fortgesetzt, der Hund bleibt stehen oder kommt er zurück? Für das Verhalten, welches wir von außen beobachten können, gibt es im Inneren des Hundes eine Entscheidungsgrundlage: Die Motivation!

Motivation entscheidet über das aktuell gezeigte Verhalten.

Wie nun können wir auf die Motivation des Hundes Einfluss nehmen, das Umswitchen von der Hunde- in die Menschenwelt begünstigen?

Mit dieser Frage und den möglichen Antworten beschäftigten wir uns den ganzen Tag. Erst in einem Theorie- und dann in einem Praxisteil.

Eng verzahnt mit Motivation ist Aufmerksamkeit. Das Gehirn selektiert Aufmerksamkeitserreger nach der aktuellen Motivations- und Bedürfnislage. Unwichtiges wird aussortiert!

Doch wie erlangt man diese Aufmerksamkeit? Unter Anleitung von Anja Fiedler ging Simone mit ihrem Campino mit bestimmten Übungen diesen Antworten nach… und? Campino, mit seinen manchmal sehr kreativen, eigenen Vorstellungen zeigte sich als Musterschüler! Wow! Was für ein Erfolg!

Ein Bericht von Rita Pannek